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Kanzlei, Rechtsanwalt, Gießen
17.12.2018
Datenreport 2018

Sozialbericht für Deutschland

Der Datenreport 2018: Sozialbericht für Deutschland

Im November hat die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) in Zusammenarbeit mit dem Statistischen Bundesamt (Destatis), dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und dem Sozio-oekonomischen Panel des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) den „Datenreport 2018: Ein Sozialbericht für Deutschland“ veröffentlicht. Dieser soll einen umfassenden statistisch und wissenschaftlich fundierten Überblick über gesellschaftliche Entwicklungen der letzten zwei Jahre ermöglichen. Der gesamte Bericht kann auf www.destatis.de eingesehen werden.

In diesem Jahr wurde neben Themen wie dem Arbeitsmarkt, der Wirtschaft oder der politischen und gesellschaftlichen Partizipation insbesondere der Bereich Familie und Kinder statistisch näher beleuchtet. Hier finden sich unter anderem Zahlen zu den Lebensformen innerhalb der Bundesrepublik, zur Kinder- und Jugendhilfe oder der Adoption sowie auch zur Kinderlosigkeit. Darauf folgend knüpft das Kapitel zur Bildung in Deutschland nahtlos an.

Kinderarmut

Die wohl erschreckendste Erkenntnis des Berichts ist die weiterhin bestehende Kinderarmut in Deutschland, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, die mit einem alleinerziehenden Elternteil aufwachsen oder Kindern mit Migrationshintergrund. In der Audiodatei des Inforadios der Tagesschau „Datenreport 2018: Jedes sechste Kind von Armut bedroht“ vom 14.11.2018 äußert sich auch Thomas Krüger, Präsident sowohl der Bundeszentrale für politische Bildung als auch des Deutschen Kinderhilfswerks, besorgt über diese Entwicklung. Laut Krüger handele es sich hierbei um einen „niederschmetternden Befund“, gerade in Hinblick auf Deutschland, dessen „volkswirtschaftliche Performance“ immer wieder gepriesen werde.

Bildung und Gesundheit

Auch lässt sich der Pressemitteilung der bpb vom 14.11.2018 entnehmen, dass die Bildungschancen von Kindern in Deutschland eng mit dem Bildungsstand der Eltern verknüpft sind. Weisen die Eltern einen Hochschulabschluss auf, so sei die Erreichung eines solchen der Kinder wahrscheinlicher. Auch die Schulwahl, die das Wohlbefinden der Kinder entscheidend präge, sei immer noch vom „familiären Hintergrund“ abhängig.

Doch auch die kindliche Gesundheit werde durch den sozioökonomischen Status der Eltern beeinflusst. So stünden die Chancen für Kinder von Eltern mit höherem Bildungsstand besser, gesund aufzuwachsen, als für Kinder von Eltern mit einem niedrigeren Status. Dies wirke sich insbesondere bei der Ernährung, dem Treiben von Sport und dem damit verbundenen Übergewicht aus.


Joachim Mohr
Rechtsanwalt, Fachanwalt für Erbrecht und Familienrecht, Mediator



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